Immer wieder begegnet mir die Vorstellung, man müsse vollkommen leer und frei im Geist sein, bevor man mit einem Tier in Kontakt treten kann. Viele Kursteilnehmerinnen erzählen mir, wie sehr sie sich bemühen, zu meditieren, sich zu sammeln, ruhig zu werden – und dennoch das Gefühl haben, der Kopf sei „zu voll“.
Doch genau hier liegt ein weitverbreiteter Irrtum, denn du musst deinen Kopf nicht vollständig leeren, um mit einem Tier kommunizieren zu können – und ehrlich gesagt: Du wirst es auch gar nicht können. Was du stattdessen brauchst, ist nicht Leere, sondern Präsenz – einen ruhigen, offenen inneren Raum, in dem deine Gedanken da sein dürfen, aber nicht mehr das Kommando haben.

Meditation als Einstieg – ja, aber bitte realistisch
Meditation kann ein wunderbarer Einstieg in die Tierkommunikation sein. Ich selbst empfehle sie als Vorbereitung, weil sie uns hilft, von der äußeren Welt in die innere Wahrnehmung zu wechseln. Gerade für Menschen, die im Alltag viel im Kopf sind – beruflich mit Zahlen, Sprache, Strukturen arbeiten – ist dieser Übergang besonders wichtig. Aber genau sie sind es auch, die oft enttäuscht feststellen: Die Gedanken hören einfach nicht auf.
Hinzu kommt bei vielen ein hoher Anspruch an sich selbst: „Ich muss ganz ruhig sein. Ich darf an nichts denken. Ich muss es richtig machen.“ Doch diese Erwartung ist nicht nur unrealistisch – sie blockiert auch genau das, was du eigentlich fördern möchtest: die Verbindung.
Der leere Kopf – ein schöner Gedanke, aber kein Ziel
Wenn du dich darin wiedererkennst, darfst du dich von einer Idee verabschieden: Dass dein Geist vollkommen still sein muss, damit Tierkommunikation gelingt. Das Gehirn produziert Gedanken – das ist seine Aufgabe. Es tut das unablässig, ein Leben lang. Und das ist nicht nur okay, sondern sogar hilfreich.
Denn du brauchst deinen Verstand, um zu verstehen, was das Tier dir zeigt, um klar zu unterscheiden, um Fragen zu stellen, um zu übersetzen. Was du brauchst, ist keine Leere – sondern Bewusstheit.
Tierkommunikation ist wie ein Gespräch mit einem guten Freund
Stell dir ein Gespräch mit einem lieben Menschen vor: Ihr sitzt euch gegenüber, hört einander zu, seid präsent, offen und zugewandt. Natürlich versuchst du, Ablenkungen auszublenden – du wirst nicht nebenbei Nachrichten beantworten oder Wäsche sortieren. Aber du wirst auch nicht erst dann sprechen, wenn du absolut keine Gedanken mehr hast.
Es geht nicht um Abwesenheit von Gedanken – sondern um bewusste Hinwendung.
Wenn während des Gesprächs etwas auftaucht, das dich ablenkt, notierst du es vielleicht kurz – und kehrst dann zurück. So entsteht Tiefe. Genauso funktioniert auch der Kontakt zum Tier.
Gedanken als Gäste – nicht als Gegner
Wenn du vor einem Tiergespräch spürst, dass dein Kopf besonders voll ist, dann schreibe. Nimm dir fünf oder zehn Minuten und notiere alles, was gerade da ist – Sorgen, Termine, Erinnerungen, Pläne.
Du wirst merken: Was auf dem Papier steht, muss nicht länger im Kopf kreisen. Anschließend kannst du meditieren – nicht, um den Verstand auszuschalten, sondern um ihn einzuladen, ruhiger zu werden. Wie eine Wasseroberfläche, die sich allmählich glättet. Die Gedanken dürfen noch da sein – aber sie stören nicht mehr.
Freundlichkeit mit dir selbst ist die beste Vorbereitung
Letztlich gilt: Sei milde mit dir. Tierkommunikation ist kein Leistungssport und kein Zustand absoluter Perfektion. Es ist eine Beziehung, eine Verbindung – mit einem Wesen, das deine Offenheit spürt, nicht deine Gedankenanzahl misst. Und wenn während des Gesprächs etwas auftaucht, das dich ablenkt – halte es kurz fest und kehre dann zurück. So, wie du zu einem Menschen zurückkehrst, der dir am Herzen liegt.
Denn genau das ist dein Tier: ein Gegenüber, das deine Präsenz und Aufmerksamkeit verdient – nicht deine Gedankenleere.
Ich hoffe sehr, dass dir diese Gedanken weiterhelfen, wenn du dich in diesem Thema wiedergefunden hast.
✨ Wenn du dir Begleitung und Unterstützung auf deinem Weg in die Welt der Tierkommunikation wünschst, oder tiefer eintauchen möchtest, dann freue ich mich, dich auf deinem Weg begleiten zu dürfen.