Aimee ... wenn Worte fehlen, doch das Herz helfen kann

In diesen Tagen hätte ich mit Aimee sprechen sollen und sie auf ihr neues Zuhause in Österreich vorbereiten dürfen. Aimee wurde zwei oder drei Wochen alt auf Sizilien gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem Straßengraben gefunden. Von der Mutter weit und breit keine Spur. Tierschützer nahmen die Welpen auf und gaben ihnen auf ihrem Gelände einen vorläufigen Unterschlupf. Alles schien gut zu laufen und so wurden die Hunde der Reihe nach vermittelt und warteten auf ihren Ausreisetermin. Doch das Schicksal hatte andere Pläne ...

 

In der Nacht kamen unbekannte Täter auf das Gelände und legten Giftköder aus, für die Ärmsten der Armen - denn in diesem Bereich waren nur Welpen und behinderte Hunde untergebracht. Viele starben sofort, manche einige Tage später. Aimee wurde in der Früh leblos in der Wiese gefunden ...

 

Zorn, Verbitterung, Wut und Hass auf diese Menschen und die Forderung nach Gerechtigkeit! Diese und ähnliche Gedanken kommen hoch, während ich diese Worte schreibe und auch damals, als ich davon erfahren habe. Doch ändert diese Wut wirklich etwas an der Lage der unzähligen Straßenhunde und -katzen auf der ganzen Welt? Ja das tut sie, aber nur dann, wenn wir sie in etwas Konstruktives umwandeln. Blinder Hass, die Abkehr von der Menschheit an sich und Rachegedanken helfen den Tieren nicht, doch die dahinterliegende Energie können wir nutzen, um etwas zu verändern.

 

Und zwar Jeder von uns! Sei es die große jährliche Spende, die Dose Hundefutter, die wir im Supermarkt kaufen und im nächsten Tierheim abgeben, das Teilen eines zu vermittelnden Hundes auf Facebook oder das Mutmachen für die Leute im Tierschutz. All das sind Gesten, die zusammen genommen das Leid enorm lindern können. Und wir Alle können dazu beitragen! Lasst uns ein Zeichen setzen, dass Aimees Tod und die tagtäglichen Qualen, die jene Tiere ohne Zuhause ausgesetzt sind, nicht umsonst sind. Lasst uns aufstehen und etwas TUN, jeder auf seine Art und Weise, grade so, wie er kann und will. Und es gilt ab sofort nicht mehr die Ausrede, dass es zu viele sind oder dass man alleine ja ohnehin nichts ändern kann. NEIN, das ist einfach nicht die Wahrheit, denn jede Geste zählt, ob groß oder klein.

 

Lassen wir uns von unserem Herz leiten, es weiß genau, wie und wo gerade unsere Hilfe gebraucht wird - ob beim Tierheim um die Ecke oder jenem 3000 km weit entfernt - denn Tierschutz kennt keine Grenzen!

 

Ich habe nun exemplarisch drei Tierschutzorganisationen angeführt, die durch ihre Hilfe vor Ort, die Kastrationsprojekte, Vermittlungen und Patenschaften ein Zeichen dafür setzen, dass das Gute in der Welt immer siegt:


La Strada - Hilfe für Tiere in Not: Ehrenamtliche Tierschützer, die es sich zum Ziel gesetzt haben, das Tierleid auf Sizilien zu lindern. Über diese Organisation wäre auch Aimee nach Österreich gekommen.


SARO - Sarajevo Animal Rescue Organisation: Eine Organisation aus privaten Tierfreunden, die den Straßenhunden und -katzen von Sarajevo hilft.

 

Animal Protection Aegina & Agistri: Ein gemeinnütziger Verein, der sich um die Streuner auf den beiden griechischen Inseln Ägina und Agistri südlich von Athen kümmert.


Ich danke DIR in meinem und im Namen aller Straßentiere dieser Welt!




Kommentar schreiben

Kommentare: 5
  • #1

    Gaby (Donnerstag, 04 Dezember 2014 11:03)

    Du hast ja so Recht. Es ist so grausam und so traurig, doch wir dürfen nicht im Trauer und der Wut sitzen bleiben. Ein Jeder kann etwas tun. Meine Freundin hat 3 Hunde im Alter von 13 Jahren aus dem Tierheim adoptiert und wir haben eine sehr ängstliche Hündin, welche 6 Jahre in einem Labor gelebt hat, adoptiert und in unser Herz geschlossen. Ich wünsche euch allen eine schöne Adventszeit, ein Herz voll Liebe und Dankbarkeit. Gaby

  • #2

    Christina Strobl-Fleischhacker (Donnerstag, 04 Dezember 2014 12:20)

    Liebe Gaby, vielen Dank für deine Zeit, meine Zeilen zu lesen und zu beantworten. Das bedeutet mir sehr viel. Auch ich wünsche Dir und Deinen Lieben eine wunderschöne Adventszeit und besinnliche Feiertage. Die liebsten Grüße, Christina.

  • #3

    Janine (Dienstag, 09 Dezember 2014 21:47)

    Mir kommen die Tränen - vor Wut, vor Entsetzen ob dieser Grausamkeit. In unserer je länger je mehr egoistisch geprägten Welt dreht sich ja alles hauptsächlich um Geld, persönliches Ansehen, Status und Abreagieren von persönlichen Frustrationen. All die unzufriedenen, leeren und rastlosen Menschen wissen gar nicht (mehr), wie viel wertvoller und erfüllender eine Streicheleinheit einer einsamen Seele ist - ein Gefühl, dass unbezahlbar ist. Und wie wenig kostet eine Dose Tierfutter? Und wie hoch ist der persönliche Gewinn bei der Übergabe dieser Dose? Eben....
    Ich wünsche uns allen, dass die die Bewohner dieser Erde wieder mehr Respekt allem Leben gegenüber zeigen und entsprechend handeln. Ich wünsche Dir und Deinen Lieben eine besinnliche Adventszeit und danke Dir für Deine wundervolle Arbeit. Herzlichst Janine

  • #4

    Christina Strobl-Fleischhacker (Mittwoch, 10 Dezember 2014 10:40)

    Liebe Janine, deine Reaktion ist völlig verständlich und mir ist es ja wie beschrieben auch so gegangen. Doch wir dürfen uns dadurch nicht auf deren Ebene hinunterziehen lassen und den gleichen Hass auf die Menschen bekommen die diese "Menschen" warum auch immer auf Tiere bekommen haben. Ich bin vielleicht durch mein Löwe-Sterzeichen sehr von der "Jetzt erst Recht"-Mentalität geprägt, aber das ist wirklich die größte Kraft, die ich mir überhaupt vorstellen kann, die es ermöglicht, weiterzumachen. Lass und gemeinsam unser Licht leuchten und helfen, wo es gerade geht - nicht nur zu Weihnachten! Euch auch eine ruhige und innenschau-haltende Adventszeit, ihr Lieben!

  • #5

    Maria (Mittwoch, 17 Dezember 2014 22:05)

    Erst jetzt habe ich es in Ruhe lesen können, und es kommen einem dabei die Tränen, vor allem weil es Welpen und behinderte Hunde waren. Wir haben 3 Straßenhunde, einer davon behindert, und ich darf mir gar nicht vorstellen, was man da empfinden würde. Aber das geschieht auch mitten unter uns. Gerade sind in unserem Nachbarort 14 Hunde vergiftet worden, sie sind qualvoll verendet, die Untersuchungen laufen.
    Es macht unendlich traurig, und ich würde mir wünschen, dass die Verantwortlichen jede Minute der Qual miterleben müssten. Vielleicht wäre da doch ein Funken Mitgefühl und ein Nachdenken, was man Mitgeschöpfen angetan hat.
    Es wird uns nicht zum Resignieren bewegen - NIEMALS !!
    Trotzdem eine schöne, gefühlvolle und liebevolle Weihnachtszeit für uns und alle tierischen Mitgeschöpfe!
    Maria