Kater Leonardo - 12 Kilometer in 12 Wochen

Kater Leonardo ist ein richtiger Globetrotter, wenn es um Zeit und Distanz geht. Einmal den Berg rauf und auf der anderen Seite wieder runter - 12 Kilometer hat der schöne Kater in drei Monaten zurückgelegt und obendrein seinem Frauchen Alexandra eine Lektion zum Thema "Vertrauen" geschenkt.


Am 28. April 2013 dachten wir, unseren Kater Leonardo das letzte Mal gesehen zu haben. Es war ein angenehm warmer Abend und unser Katerchen wollte noch etwas spazieren gehen, obwohl er normalerweise abends und nachts immer im Haus geblieben ist. Als er dann am nächsten Tag noch nicht zurück war, wurden wir nervös. Einen Tag darauf fingen wir an ihn zu suchen. Leider vergebens. Wir dachten schon, er hätte etwas Vergiftetes gefressen und leidet irgendwo, oder er ist verletzt, ... diese Gedanken waren so unerträglich, dass ich mich im Internet informiert habe, was man tun kann, wenn man eine Katze vermisst.


Nach einiger Zeit des Googelns kam ich immer wieder auf Tiertelepathie. Zwei Tierkommunikatoren haben meine Anfrage leider nicht annehmen können, da sie schon so viel zu tun hätten, dann bin ich auf deine Seite gestoßen, DAS war unser großes GLÜCK! Du hast sofort geantwortet und mich beruhigt, das hat sehr gut getan! Außerdem hast du bald darauf das erste Gespräch mit Leonardo geführt und herausgefunden, dass es ihm gut ging und er unverletzt war und lebte! Meiner Familie und mir ist ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen! Er hatte sich im Wald verlaufen und war bei einer Lichtung. Nach mehreren Suchaktionen fanden wir ihn dennoch nicht. Auf Google Earth haben wir uns alles angesehen, damit wir auch nichts übersehen konnten.

 

Es hat einige Zeit gedauert, bis ich begriff, dass ich ihn alleine nicht finden konnte. Das Waldgebiet war einfach viel zu groß. Ich gestaltete Suchzettel mit Foto wie du es mir empfohlen hast und hängte es in jedes Geschäft und an ganz vielen Bäumen in der näheren Umgebung. Die Verzweiflung machte sich in mir breit. Ich musste etwas tun, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und suchte jede freie Minute nach ihm. Meine drei Töchter halfen natürlich mit, ebenfalls mein Mann. Bis ich nach Wochen einfach nur noch erschöpft war. Ich konnte nicht mehr. Du hast mir mit deinen unzähligen Mails immer wieder Mut gemacht und mich unterstützt, außerdem hast du mehrmals geschrieben, dass er sehr gut aufgelegt sei und es ihm immer noch gut ginge, dass er jedoch wieder nach Hause möchte, den Weg aber nicht wüsste.


Ich vergrößerte das Suchgebiet mit meinen Handzetteln und gab eine Zeitungsannonce auf. Außerdem veröffentlichte ich sein Foto mit Suchanzeige im Internet, bis wirklich jeder davon wusste. Ich wurde auch schon auf der Straße angesprochen, ob das mein Kater wäre, der so verzweifelt gesucht wird. Ich wurde mehrmals angerufen und wir fuhren immer wieder voller Hoffnung zu den Leuten, aber es war leider nie unser Katerchen dabei. Ich gab keine Ruhe bis ich einfach NICHTS mehr tun KONNTE.

DANN erst begriff ich was du die ganze Zeit gemeint hast mit LOSLASSEN und VERTRAUEN. Es kam mir plötzlich vor, als ob mir jemand die Scheuklappen heruntergerissen hätte. In den darauffolgenden zwei Wochen musste ich Urlaubsvertretung machen, ich hatte also sehr viel um die Ohren und sehr wenig Zeit über Leonardos Verschwinden nachzudenken. Und du hattest vollkommen Recht, ich musste dem Schicksal einfach seinen Lauf lassen und VERTRAUEN! Auf Leonardo vertrauen, dass er seinen Weg nach Hause findet. Du hast ihm gesagt, er solle zu Menschen gehen, die ihm vertrauenswürdig erscheinen und die mich dann anrufen können.

 

Nach 12 Wochen (!!!!!) kam der erlösende Anruf sehr netter Leute, die ihn gefunden hatten! Sie erzählten, er hätte eine Woche lang nur gemaunzt und um Hilfe "gebeten", immer wieder, er hätte nur ganz wenig gefressen und ins Haus wollte er gar nicht gehen. So haben sie alle möglichen Leute angerufen in ihrer Nachbarschaft und die erzählten ihnen von den Suchzetteln an den Bäumen. Er hat es also wirklich geschafft, dank dir, einen Weg nach Hause zu finden! Ich bin dir und auch diesen überaus netten Leuten so unendlich dankbar! Sogar der Tierarzt hat gemeint, er hätte es nicht gedacht, dass wir ihn wiederfinden bzw. dass er die 12 Wochen alleine im Wald überhaupt überlebt. 12 Kilometer von unserem Haus entfernt, völlig zersaust und abgemagert, aber LEBENDIG und UNVERSEHRT! 




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