Der freundliche und auch herzige Kater Luigi wird mir für immer in Erinnerung bleiben, denn was der kleine Racker mit seinen knapp sechs Monaten für Abenteuer erlebt hat, ist unglaublich. Doch
bitte lest selbst, was seine Menschenfreundin über ihn schreibt.

Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus in Salzburg und habe selbst eine Katze namens Ginger. Meine Nachbarn, eine Familie mit zwei Kindern und zwei Katzen, wohnen über uns im 2. Stock. Die
beiden Katzen meiner Nachbarin, Gimona und Luigi, teilen sich mit Ginger die Katzenleiter im 1.Stock. So kam es, dass sich beide Katzen auch oft bei mir in der Wohnung und auf dem Balkon
aufhielten und ich die beiden sehr ins Herz geschlossen habe. Umso mehr hat es mich berührt, dass Kater Luigi eines Tages nicht von seinem täglichen Freigang nachhause gekommen ist! Die Tage
vergingen…
Ich beschloss, meiner Nachbarin Ingrid bei der Suche zu helfen. Wir starteten eine Flyer-Aktion und hingen in der ganzen Umgebung Plakate mit dem Bild von Luigi auf! Riefen beim Radio an, bei der Zeitung und sämtlichen Internetseiten schalteten wir eine Vermissten-Annonce!
Nach einer Woche ein kleiner Hinweis - Luigi war an dem Tag, an dem er verschwand, von Mitarbeitern eines Supermarktes ganz in der Nähe von unserem Haus gesichtet worden. Er wollte ständig ins Geschäft hinein spazieren und daraufhin setzte ihn ein Mitarbeiter hinters Haus – weg von der Straße! Leider war zu diesem Zeitpunkt schon eine Woche vergangen, so dass wir nicht wussten, wo wir noch schauen sollten. Meine Nachbarin war sehr verzweifelt. Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben und wollte auch ihren beiden kleinen Kindern keine falschen Hoffnungen machen. Also beschloss ich, alleine und im Stillen weiter zu suchen, denn ich wollte nichts unversucht lassen, um Luigi zu finden.
Alexandra, die ihre Katze Shady ebenfalls lange vermisst hatte, ist eine Bekannte von mir. Ich habe ihre Suchaktion über Facebook mitverfolgt und mit ihr mitgefiebert. Und umso mehr habe ich mich gefreut, als ich hörte, dass sie Shady wieder gefunden hat und alles wieder gut ist. Also hab ich mit ihr Kontakt aufgenommen und sie hat mir die ganze Geschichte inklusive Happy End erzählt. Und da kam Christina ins Spiel!
Ich habe Christina geschrieben und ihr die Situation geschildert, ihr von Luigi erzählt und dass wir alle in Sorge sind um den sechs Monate alten Kater und ihn sehr vermissen. Sie war sofort bereit, uns dabei zu helfen, Luigi zu finden und gleich mit ihm Kontakt aufgenommen. Und dann kam die glückliche Nachricht: Es geht ihm gut! Er ist quicklebendig und bei einer Familie untergekommen! Sie gab mir die Koordinaten durch und ich begann sofort mit der Suche und hängte in der Umgebung Plakate auf. Luigi zeigte ihr immer ein Feld, einen braunen Zaun und ein gelbes Haus. Nach diesen Anhaltspunkten habe ich auch gesucht. Ich habe ihr dann die möglichen Plätze per Google Earth Bild geschickt, doch sie war sich nicht ganz sicher, denn die Details stimmten nicht mit der Beschreibung von Luigi überein. Christina hat mich aber trotzdem ermutigt, weiter zu suchen, wenn mein Gefühl stimmt, was ich auch tat. Meiner Nachbarin hab ich die guten Neuigkeiten erzählt und ihr gesagt, wo wir suchen müssen. Sie verteilte nun auch wieder Flyer mit mir und schöpfte wieder Hoffnung. Inzwischen waren drei Wochen vergangen und wir hatten Luigi immer noch nicht gefunden. Das einzige Beruhigende war, dass wir wussten und fest daran glaubten, dass es ihm gut geht und wir uns keine Sorgen machen müssen.

Ich war ständig in Kontakt mit Christina und sie hat mir immer wieder Mut gegeben, dran zu bleiben und nicht aufzugeben! Also startete ich eine weitere
Aktion und ließ 500 kleine Flugzettel mit Luigis Bild und den Informationen drucken und warf diese in sämtliche Postkästen. Ich schaltete noch eine
Annonce über die Zeitung, die dann auch am Samstag darauf veröffentlicht wurde. Und siehe da, Sonntag früh bekam ich einen Anruf von einer Dame. Und jetzt kommt die wohl unglaublichste Geschichte
die ich je gehört hatte: Sie hätte Luigi am Tag seines Verschwindens in der Buslinie 1 gesehen! Ich dachte zuerst, es kann sich doch nur um einen schlechten Scherz handeln, aber als sie mir alles
genau erzählte und mir Luigi beschrieb, wusste ich, er war es wirklich! Sie schilderte mir, dass er sich bei den Fahrgästen von Schoß zu Schoß schnurrte und sich von jedem streicheln ließ! Die
Dame erzählte mir dann, dass der Busfahrer die Einsatzleitung der Stadtbusse alarmierte, um Luigi abzuholen. Eine unfassbare Geschichte!!!
Am nächsten Tag rief ich also gleich bei der Einsatzleitung der Stadtbusse an und erkundigte mich nach dem Kater. Der Mann fing sofort an zu lachen, weil er sich noch genau an diesen Abend erinnern konnte. Im Protokoll stand sogar, dass eine Katze „schwarz mit gefahren sei“! Dieser Mann erzählte mir dann, dass einer dieser Mitarbeiter in Elsbethen wohnte und Luigi mitgenommen hat. Er wollte Luigi an Katzenfreunde, die er gut kannte, übergeben. Aber Luigi entwischte leider beim Öffnen der Autotür und lief davon!
Also ging die Suche in Elsbethen weiter und ich erzählte Christina die unglaublich abenteuerliche Geschichte und schickte ihr ein Bild von Google Earth – der Ortschaft Elsbethen! Da sah die Sache für sie gleich ganz anders aus, denn sie hat gleich die Koordinaten mit der Beschreibung von Luigi verglichen und die Straße in der Luigi sein könnte beschrieben! Da stimmte jedes Detail! Also fuhr ich mit meiner Nachbarin am nächsten Tag gleich dort hin und wir verteilten die letzten 250 Flyer in dieser Umgebung und ganz Elsbethen. Es war unglaublich, als ich dann vier Tage später einen Anruf einer Frau bekam und sie mir mitteilte, dass Luigi bei ihr im Haus lebe! Sie hat sich sehr gut um Luigi gekümmert und ihn liebevoll aufgenommen. Sie schickte uns Bilder per Mail- und jetzt war es sicher! Es war Luigi! Die Frau wohnte in einem gelben Haus und hinter dem Haus befand sich ein riesiger Sportplatz - das Feld, welches Luigi beschrieben hatte!
Danke liebe Christina, dass du uns so geholfen hast Luigi wieder zu finden! Alles hat wundervoll zusammengespielt! Ohne dich hätten wir wahrscheinlich schon bald aufgegeben und nie erfahren, wo er ist! Nach vier unglaublichen Wochen ist Luigi nun wieder bei seiner Familie! Und es geht ihm prächtig! Er fühlt sich sehr wohl und wir sind jetzt alle wieder glücklich vereint!
Vielen herzlichen Dank, dass es dich gibt!
Etwa ein halbes Jahr später verschwand Luigi erneut, und dieses Mal ging es leider nicht so gut aus, denn es gab Hinweise darauf, dass es Luigi nicht geschafft hat und ums Leben kam. Luigi, du wirst uns allen für immer in liebevoller Erinnerung bleiben und wo auch immer du jetzt bist, pass gut auf dich auf!
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